Streuobstwiesen spielen bei der Erhaltung der Biodiversität eine wichtige Rolle. Allerdings drohen viele Bestände durch die zunehmende (wirtschaftliche) Bedeutungslosigkeit des klassischen Streuobstbaus zu verschwinden. Während sich ökonomische und ökologische Interessen bei der Nutzung von Streuobstbeständen vielerorts nicht decken, könnte durch die Verbindung von Landschaft und Gesundheit eine neue Wertschöpfungsmöglichkeit generiert werden: Die extensiv bewirtschaftete Streuobstwiese mit ihrem gesundheitsförderlichen Potenzial erhielt eine neue, zusätzliche Nutzfunktion und unterliegt nicht dem Intensivierungsdruck, der auf einem Bestand lastet, der sich ökonomisch selbst tragen soll.
Durch einen integrativen Ansatz soll in diesem Projekt herausgefunden werden, inwiefern positive Wirkungen von Streuobstwiesen in therapeutischen Konzepten von Gesundheitseinrichtungen berücksichtigt werden können und hierdurch ein neuer, Wertschöpfung schaffender Zusatznutzen generiert werden kann. Hierfür werden zunächst anhand von Befragungen mögliche Nutzungsanforderungen an Streuobstbestände in therapeutisch-klinischen Arbeitsfeldern identifiziert. Durch die fernerkundliche Bestandsanalyse von Streuobst in Kombination mit der terrestrischen Aufnahme von Bestandsmerkmalen werden darauf aufbauend die aktuelle und potenzielle Eignung für therapiebegleitende Maßnahmen beurteilt und mit Therapeuten und Streuobstpraktikern Finanzierungsmodelle erarbeitet.
Die Ergebnisse aus diesem Forschungsvorhaben werden die Biodiversität durch Generierung eines Mehrwertes für die Bewirtschaftung fördern. Außerdem werden die Ergebnisse durch Streuobst-Navi und Nutzungskonzepte direkt für die verschiedenen Akteure zugänglich gemacht und können so in die Praxis eingebunden werden.
Durchführung:
Pädagogische Hochschule Heidelberg zusammen mit Dialog N - Forschung und Kommunikation für Mensch, Umwelt und Natur Zürich
und StadtLandFluss, Büro für Landschaftsplanung, Naturschutz und nachhaltige Landnutzungskonzeptionen Nürtingen